Projektidee und geplanter Ablauf
Die Bürgerstiftung Groß-Umstadt will mit einer Pflanzaktion ein Zeichen setzen und Bürger zum Beitritt anregen. Weil die „Weininsel im Odenwald“ gleichzeitig auch das Klima für Esskastanien bietet, führt zu der Idee, dass Groß-Umstadt diesen Bezug herstellt und damit „zweigleisig“ das besondere Klima unserer Gegend herausstellt.
Dazu ist nicht besonders viel von Nöten: die Bürgerstiftung will den Anstoß geben und Esskastanien (castanea sativa), auch Edelkastanie genannt, an Weinbergrändern pflanzen, besonders wenn dort bereits Waldbestand vorhanden ist. Dazu, und das ist das zweite „Gleis“, wollen wir die Maronen in die Weinkultur einbeziehen. Wenn alle Winzer mitmachen und diesen Doppeleffekt annehmen, sind an kühlen Tagen die „heißen Maroni“ ein Teil des Angebotes bei Weinproben im Freien, bei Weinbergwanderungen und auch bei der Weinlese. Dazu braucht es nur einen Grill und einen gedeckelten Topf sowie die besagten Esskastanien.
Die Vereinbarkeit der mehlig-süß schmeckenden Esskastanien zu Weißwein ist unbestritten, somit also eine Bereicherung, die künftig Groß-Umstädter Weinproben von solchen andernorts unterscheidet. Gourmets können die Trinkkultur darauf abstimmen, welche Rebsorten sich besonders edel präsentieren beim Genuss von Esskastanien. Die Pflänzlinge beschafft das Forstamt. Die Finanzierung leistet die Groß-Umstädter Bürgerstiftung.
Die Pflanzstellen werden wir mit Förster Schäfer durch Pflöcke markiert und die Waldarbeiter räumen die Pflanzstellen am Waldrand von Gestrüpp. Die Schulkinder pflanzen anschließend und überwachen die Pflanzen mit Gießaktionen in Trockenperioden, so dass die Anwuchserwartung zusammen mit dem ideellen Einsatz gesteigert wird.

Esskastanien sind in Vergessenheit geraten, weil die Baumart eine Zeitlang unter Schädlingen litt. Wer kennt noch die Bezeichnung „Kaeste“ oder „Keschte“ für Esskastanien oder Maronen? Der ursprüngliche Zusammenhang liegt nämlich im Zusammenspiel des Naturschutzgebietes Hainrich „Auf der Platte“ und dem angrenzenden Weinbaugebiet „Herrnberg“. Etliche alte, mächtige Esskastanienbäume gibt es noch da oben.
Wünschenswert wäre, dass viele mitmachen und damit dieser Baumart Lebensraum entlang den Weinlagen geben. Dies kann ein Alleinstellungsmerkmal für „vinum autmundis“ und für die „Umstädter Weininsel“ werden.
Die Durchsetzung eines breiten Erfolges bedarf eines langen Atems; alle machen mit und stellen sich der Aufgabe, die mit viel Spaß in kleinen Schritten beginnt. Wer in der Kinderzeit einen Baum gepflanzt hat, wird sein Wachstum ein Leben lang begleiten und auch in Trockenzeiten für sein Überleben sorgen.
Initiator, Organisator und Motor der Umsetzung: Tilman Brauneck
Durchführung
Wir haben die Lehrer und Schüler der Geiersbergschule begeistern können, mit uns junge Bäumchen einer Gattung zu pflanzen, die den Klimawandel symbolisieren und zum südlichen Flair unserer Heimat beitragen.
Schüler der 2. Klassen haben zusammen mit Förster Willi Schäfer am Rande des Ziegelwaldes diese jungen Esskastanienbäumchen gepflanzt. Im Rahmen einer Projektwoche haben am 30.10.2013 Mitglieder der Bürgerstiftung zusammen mit der Lehrerschaft diesen Gedanken den Schülern im Unterricht näher gebracht und anschließend am 06. und 07.11. dann die Pflanzung durchgeführt. Wir hoffen, dass die Kinder und ihre Eltern sich mit der Aktion identifizieren und sich am Gedeihen der Bäumchen erfreuen. So werden sie auch für deren Aufwuchs sorgen, damit später die ausgewachsenen Bäume am Rand der Weinbergslage Steingerück eine respektable Kulisse bilden.

Projektkosten
Beschaffung der Esskastanienpflanzen (i.g. 200 kleine + 10 große Pflanzen) 361,76 EUR (abzüglich 3,00 EUR Erstattung für anderweitige Verwendung von 2 Pflanzen)